Facebook-Irrtum

Facebook ist die mit Abstand größte Social-Media-Plattform der Welt mit unfassbar vielen Menschen, die sich dort tummeln. Ich bin auch einer davon.
Und Facebook hat sich eine reale Macht aufgebaut, die bewundert, vielfach aber auch kritisiert wird. Das wirkt sich auch insofern aus, als immer wieder User gesperrt werden, weil sie Beiträge bringen, die Facebook nicht passen. Das hat seine guten und seine schlechten Seiten. Einerseits könnte man von eingeschränkter Freiheit sprechen, andererseits braucht die Freiheit auch Regeln, um frei sein zu können. Der „freie Markt“ etwa funktioniert nur, wenn es auch eine Marktpolizei gibt, die darauf achtet, dass nicht der Stärkere dem Schwächeren wegnimmt, was dieser hat.
Nur dann ist der Markt wirklich frei, nämlich frei um dort Handel zu treiben.

Facebook hat Richtlinien, nach denen sie Postings einstufen. Das machen sie mit automatisierten Überprüfungen. Wer ein Posting macht, also einen Beitrag schreibt, dessen Beitrag wird von einem Programm nach Stichworten durchsucht. Wenn dieses Programm ein Stichwort findet, das ihm nicht passt, also etwa „Neger“, dann wird dieser Beitrag blockiert. Nur der User selbst kann ihn sehen und wird darüber auch informiert.
Mir ist das neulich zweimal passiert. Facebook gibt einem dann die Wahl den Beitrag einfach zu löschen – ohne weitere Konsequenzen – oder den Beitrag überprüfen zu lassen. Dann – so nehme ich zumindest an – sieht ihn sich ein lebender Mensch an und beurteilt, ob die verwendeten Worte tatsächlich unter die Facebook-Blockaderichtlinie fallen oder ob sich durch den Zusammenhang ein Sinn ergibt, der eine Löschung nicht notwendig macht.
Im ersten meiner Postings habe ich es mir leicht gemacht und das Posting gelöscht und mit anderen Worten neu geschrieben. Im zweiten Fall habe ich es überprüfen lassen. Das hat folgendermaßen ausgesehen:

rechte.jpg

Bild 1: Mein Posting wie es ausgesehen hätte, wenn es nicht blockiert worden wäre.

Darauf kam von Facebook folgende Meldung:

fasch.jpg

Bild 2: Facebook sperrt mein Posting

Die Überprüfung hat nicht lange gedauert und ich war gespannt, wie sie ausgeht. Dies war das Ergebnis:

irrtum.jpg

Bild 3: Facebook gibt mein Posting frei

Die Überprüfung hat offensichtlich die Unbedenklichkeit gezeigt. Ich finde das spannend, denn es hat zwei Seiten: Einerseits sagt Facebook, dass sie mit diesen automatischen Prüfungen den Hass und die Hetze im Netz gering halten wollen. Andererseits wird ihnen oft vorgeworfen, dass sie vor allem auf dem rechten Auge eine – sagen wir mal – Sehschwäche haben.
Hass und Hetze gibt es jedenfalls reichlich auf Facebook. Es kommt jedoch vor, dass User gesperrt werden, wenn sie oft bei der Überprüfung auffällig werden. Diese Sperre ist dann auf Zeit, kann im Wiederholungsfall aber angeblich auch zur Gänze erfolgen.

Ich war jedenfalls mit der Art und Weise, wie mit meinem Posting umgegangen wurde, durchaus zufrieden.