Jetzt reichts! Ich werde zum Hutbürger!

Ich habe mich ja lange zurück gehalten, aber jetzt ist es genug. Was die mit dem Parkpickerl aufführen, das geht ja wirklich nicht mehr. Es wird sowieso alles immer ständig teurer und jetzt werden noch einmal die Autofahrer geschröpft. Die Kurzparkscheine sind teurer geworden, dabei zahlen wir eh schon so viel für das Parken. Und der Benzin wird auch ständig teurer, seit 20 Jahren.
Doch das Parkpickerl ist die Krönung einer gänzlich unfähigen Stadtregierung, die immer nur alles teurer macht. Wieso will man mir mein Recht auf einen Gratis-Parkplatz nehmen? Das hat so lange sehr gut funktioniert und ein Freund hat mir neulich erzählt, dass er auch im 8. Bezirk eine halbe Stunde kreisen muss, um einen Parkplatz zu finden. Trotz teurem Parkpickerl!
Die Autofahrer zahlen ohnehin schon genug: Autobahngebühr, Steuern beim Autokauf und von den vielen Steuern am Benzin will ich ja gar nicht reden. Diese links-linken Öko-Gutmenschen machen unser ganzes Land kaputt. Und jetzt passiert das auch noch in Wien, das sich bis jetzt als fast einzige europäische Stadt gegen das schamlose Abkassieren bei den Parkplätzen erfolgreich gewehrt hat.

Die wollen das Autofahren in der Stadt überhaupt verbieten. Wie bitte soll das gehen? Womit sollen die Menschen zur Arbeit fahren? Mit einer überfüllten, stinkenden Straßenbahn und im Regen warten? Sicher nicht!
Und die Kinder? Denkt die ach so soziale Stadtregierung überhaupt nicht an die Kinder? Sollen die ZU FUSS in die Schule gehen? Das ist doch lächerlich, das kann ja kein verantwortungsbewusster Mensch ernst meinen, das ist viel zu gefährlich bei dem Verkehr! Erst neulich hat so ein Fahrrad-Raser ein Schulkind nieder geführt.

Also wenn ich Kinder hätte, ich würde sie nie und nimmer zu Fuß in die Schule gehen lassen. Oder mit den Öffis fahren. Was da alles passieren kann! Oder der Großeinkauf, soll ich den etwa zu Fuß nach Hause schleppen? Oder soll ich mit einem Einkaufswagerl fahren? Das ist total unzumutbar, die Verantwortlichen müssen einsehen, dass es ohne Auto einfach nicht geht.

Fußgänger gehören meiner Meinung nach überhaupt nicht auf die Straße. Erstens ist es sowieso zu gefährlich und zweitens sind sie viel zu langsam. Und die Luft, die sie einatmen müssen, ist auch viel zu dreckig. Ich möchte nicht wissen, wie viel von meinen hart erarbeiteten Steuergeldern für die Krankenhauskosten dieser Leute drauf geht.
Wenn man es logisch betrachtet, dann geht hier auch wahnsinnig viel Effizienz verloren. Die Gehsteige sind viel zu breit für die wenigen Fußgänger. Okay, in einer Einkaufsstraße oder einer Fußgängerzone, das sind mehr Fußgänger. Aber auch das wäre nicht notwendig, würde man statt der elendsbreiten Gehsteige Parkhäuser bauen, müssten die nichts mehr zu Fuß machen. Wenn man überlegt, wie viele Parkplätze man statt den Unmengen Gehsteigen bauen könnte – wir hätten überhaupt keine Parknot mehr und bräuchten auch keines von diesen unnötigen Parkpickerln, die eh nur teuer sind und nichts bringen.

Die ärgsten sind aber die Radfahrer. Die fahren ständig über die roten Ampeln und halten sich überhaupt nicht an Verkehrsregeln. Die sollen sich auch hinten im Stau anstellen. Wieso soll es denen besser gehen als mir? Ich schaffe mehr Arbeitsplätze durch mein Auto als der mit seinem Fahrrad. Nur weil die so schmal sind schlängeln sich immer vor und dann versperren sie mir den Weg. Und ich muss hinter dem herzuckeln. Und dann dieses blöde Argument, dass die genauso schnell am Ziel sind wie ich mit dem Auto. Das ist ja nur deswegen so, weil sie mich in der freien Fahrt behindern! Und gefährlich ist es auch, daher sollte man es im Sinne der Allgemeinheit komplett verbieten. Am Donauradweg oder meinetwegen auf separaten Radwanderwegen, kein Problem. Wer seinen Körper so schinden will, dem sei das unbenommen. Aber bitte nicht den privaten Radverkehr auf öffentlichen Straßen, das geht gar nicht!

Auch das Argument, dass Autos umweltschädlich sind, lasse ich überhaupt nicht gelten. Die vielen Abgase entstehen doch erst dadurch, dass man hinter den Radfahrern herzuckeln muss und den Motor nicht frei ausdrehen kann. Und durch die vielen Geschwindigkeitsbegrenzungen, die mich zwingen, ständig schneller und langsamer zu werden. Das verpestet die Luft, nicht das Autofahren. Ganz abgesehen davon wurde eh seinerzeit der Kat eingeführt und schon wieder wurden die Autofahrer zur Kasse gebeten. Das muss irgendwann ein Ende haben.

Wie stellen sich die Grünen das vor? Sollen wir alle zu Fuß gehen, mit dem Fahrrad und mit U-Bahn, S-Bahn, Taxi, Bus oder der Straßenbahn fahren? Das mag ja für eine kleine Anzahl von Leuten ganz okay sein, aber spätestens wenn man einen guten Job hat, braucht man dazu das passende Auto. Wie schaut denn das aus, wenn der Vorstand einer Firma in der Früh mit dem Fahrrad kommt oder – schlimmer noch – von seiner Frau in die Arbeit geführt wird. Ich will meinem Chef nicht in der Straßenbahn begegnen! Der wird glauben, ich kann mir kein Auto mehr leisten.

Aber am schlimmsten ist es, dass die Grünen nicht verstehen, dass die Autoindustrie ein wichtiger Motor für unsere Gesellschaft ist – ein richtiger Antreiber, der viele tausend Arbeitsplätze schafft. Was sollen die alle tun, wenn wir keine Autos mehr brauchen? Deswegen hoffe ich auch, dass dieses blöde Car-Sharing nicht kommt. So ein völliger Blödsinn! Wieso sollen sich Leute ein Auto teilen? Ich will ja auch nicht, dass daheim ein Fremder auf meiner Wohnzimmergarnitur sitzt. Ich habe mir mein Auto hart erarbeitet und bezahle brav meine Leasing-Raten. Eigentum ist zu schützen, sage ich immer. Wo kämen wir da hin, wenn mehrere ein Auto benützen? Das ist dann nie da, wenn ich es brauche und ich muss im Dreck meiner Vorgänger sitzen. Nicht mit mir, sicher nicht!
Auch die andere Schnapsidee ist typisch Grüne: Mehrere Leute fahren in einem Auto. Das geht einfach nicht, wie soll ich dann in Ruhe telefonieren oder meine vielen mails beantworten? Das kostet mich meinen Job! Ich muss auch während dem Fahren wichtige Telefonate führen, das hat einfach Priorität. Das geht nicht, dass ich mit meinen Kollegen gemeinsam ins Büro fahre. Sollen die alles mithören? Auch hier wird meine Freiheit total beschnitten – und wofür? Nur dass es weniger Stau gibt? Ich arbeite viel im Stau! Da habe ich meine Ruhe und bin angenehm von den Außeneinflüssen abgeschirmt. Ich muss nicht hören und sehen, was draußen los ist. Und natürlich nicht riechen! Das wäre bitte überhaupt das Ärgste, dass ich mit fremden Menschen in einem Raum sein muss.

Aus all dem heraus kann ich nur sagen: Auch ich werde jetzt zum Hutbürger!

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