Strasser, ÖVP

Dass Josef Pröll jetzt mit Anzeichen der Entrüstung den Rücktritt und eine „Entschuldigung“ von Strasser verlangt, beeindruckt mich eher wenig.
Hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten niemand gemerkt, welche Gesinnung dieser Herr hat? Kein einziger seiner Parteifreunde hat gemerkt, dass jemand, der eine Lobbyingfirma hat, sich in Brüssel in erster Linie darum kümmern wird?
Oder liege ich da völlig falsch und Strasser ist nur die Spitze eines Eisbergs, der nach dem Motto „Du darfst alles tun, du darfst dich dabei nur nicht erwischen lassen“ handelt?
Ist das die moderne ÖVP?

Mein Bruch mit dieser Partei ist nicht endgültig, wird aber mit den Jahren immer tiefer. Begonnen hat es mit der Aussage von Schüssel: „(Read my lips), wenn wir Dritter werden, gehen wir in Opposition.“ Kurz danach hat er gemeinsam mit der FPÖ eine Regierung gegründet.

Dort sind solche Gewächse wie Strasser groß geworden. Ich kann leider noch keine Veränderung zum Schüssel-Kurs (Bildung so stark wie möglich beschneiden und das Gegenteil behaupten, Privatisieren auf Teufel komm raus, Deregulierung des Finanzsystems) in der ÖVP entdecken, es wird eher schlimmer. Die ehemals noch sichtbaren konservativen Werte (Programme für die Kinder und Enkelkinder und nicht nur Opportunismus bis zur nächsten Wahl) sind für mich komplett verschwunden.

Ich möchte nicht, dass Strasser zurück tritt. Ich möchte, dass diejenigen zurück treten, die ihn nach Brüssel geschickt haben. Und diejenigen, die denen Druck gemacht haben. Da würden einige interessante Namen auftauchen.
Vielleicht sind das auch die Herrschaften, die mit den Russen einen Vertrag über 25 Jahre abgeschlossen haben, bei dem es um Öl- und Gaslieferungen geht, die wir auch dann bezahlen müssen, wenn wir auf alternative Energien umsteigen und sie gar nicht mehr brauchen.

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