Die Zero DS – ein neues Funbike, elektrisch

Zero ist mehr als Null

Fahrbericht der neuen Zero DS Elektro-Funbike

zero

Die Hügel und Berge westlich von Wien sind als Motorradstrecken durchaus beliebt, und das nicht ohne Grund. Abwechslungsreich und landschaftlich traumhaft eignen sie sich daher auch gut für Testfahrten, wenngleich ich das Angebot der vielen Wienerwaldgasthöfe nicht in Anspruch nahm, es galt jede Minute mit lautlosem Dahingleiten zu nützen.

Wobei Dahingleiten die Sache nicht trifft, die Zero geht zwischen 60 und 110 ab wie die sprichwörtlich gesengte Sau. Das ist vor allem deswegen erstaunlich, weil sie als 125er eingestuft ist – zumindest laut dem holländischen Zulassungsschein, der bei dem Fahrzeug dabei war.

Aber der Reihe nach. Die Zero ist ein waschechtes Motorrad aus einer kleinen kalifornischen Fabrik (Zero Motorcycles Inc.), in der pro Woche ca. 35 Fahrzeuge hergestellt werden, mit steigender Tendenz.
In der neuesten Generation hat die Zero DS (das ist die Straßenenduro oder auch Funbike) einen ziemlich großen und leistungsfähigen Akku eingebaut. Er sitzt dort, wo bei anderen Motorrädern der Motor sitzt. Der eigentliche Motor befindet sich dahinter, direkt neben den Anlenkpunkten für die Schwinge.

Dann gibt es noch einen Rahmen, eine Gabel, zwei Räder mit Bremsen, Lenker, Sitz, Scheinwerfer und eine kleine Kiste, in der die Steuerelektronik verborgen ist.
Das ist alles. Der Antrieb erfolgt über einen Zahnriemen direkt vom Ritzel des Elektromotors (der aussieht wie eine Lichtmaschine bei einem Auto, und genau das ist er auch, nur quasi verkehrt herum betrieben) auf das Hinterrad. Das wäre alles. Es gibt kein Getriebe und auch sonst nicht viel, was der Wartung bedarf oder kaputt werden könnte.

So entsteht ein Gesamtgewicht von ca. 160 kg, wobei man hier nicht von „Trockengewicht“ sprechen kann, weil es weder Getriebeöl noch Benzin gibt. Servicekosten beschränken sich auf Bremsen, Gabel und vielleicht noch ein wenig Schmierfett da und dort. Getankt wird Strom und nun kommen wir zum entscheidenden Punkt, bei dem alle ständig ausflippen und jammern.
Es gibt sogar schon einen Fachbegriff dafür: Range Extension Fear – die Angst vor zu wenig Reichweite. Darum kreisen alle Fragen und Ängste, das wird als Killerargument gegen den Elektroantrieb gerne und oft ins Spiel gebracht.
Im Klartext: Die Zero DS fährt mindestens 120 km weit. Ein Freund von mir fährt sie seit einiger Zeit und kommt oft auf 160 km.
Dann muss aufgeladen werden. Das geht mit einem Schnell-Ladegerät in ca. 2 Stunden und an einer normalen Steckdose über Nacht.

Natürlich gibt es Menschen, die weder daheim noch in der Arbeit noch sonst wo eine Steckdose in Motorradreichweite haben, aber es gibt auch genügend andere, um einen großen Markt zu bieten.
Ich vergleiche die Zero einmal mit meiner alten Aprilia Pegaso, die war auch eine Straßenenduro mit einem 650er Rotax Einzylinder und 50 PS. Bis ca. 120 könnte die Zero mithalten und wäre da und dort sogar noch spritziger. Danach ist Schluss, die Aprilia kam dann noch bis Tacho 160.
Eine Tagestour gefällig? Dann muss man das Schnell-Ladegerät mitnehmen und die Mittagspause ein wenig länger gestalten, sich also etwa zwei Stunden Zeit nehmen. So kann man 2 x 120 Kilometer fahren. Ein normales Steckdosenkabel (wie beim Tintenstrahldrucker daheim) ist übrigens im Fahrzeug integriert, die ganze Bedienung ist ausgesprochen einfach.
Oder man verwendet sie in der Stadt, was vom Gewicht und der Wendigkeit her kein Problem ist. Es gibt sogar ein durchaus pfiffig gestaltetes Koffersystem. Aufgeladen wird dann einmal die Woche.

Gewöhnungsbedürftig ist die Lautlosigkeit. Da auch das Abrollgeräusch der Reifen nicht hoch ist, düst man absolut ohne Geräuschentwicklung durch die Landschaft. Die Menschen am Straßenrand drehen sich irritiert um und man muss besonders bei Radfahrern sehr aufpassen. Wir alle sind im Straßenverkehr auf Akustik programmiert und ich hatte den Zwiespalt, ob ich die Radfahrer anhupen (die Zero hat eine sehr laute Hupe) oder lautlos an ihnen vorbeiflitzen soll. Erschrocken sind sie in beiden Fällen.

Das Gefühl, ohne jegliches Geräusch und gänzlich ohne Abgase durch den Wienerwald zu fahren, war fantastisch. Ja, es ist ein Quantensprung und eine ziemlich andere Art Motorrad zu fahren. Die gewohnten Vibrationen und der kernige Auspuffklang sind Geschichte, die stufenlose Kraftentfaltung neu und reizvoll.
Wir dürfen in den nächsten Jahren mit weiteren, deutlichen Steigerungen punkto Kraft und Reichweite rechnen, die alten Argumente zählen heute schon weniger und morgen gar nicht mehr.
Selbstverständlich bleibt der Ressourcenverbrauch bei der Herstellung als Minus, aber das ist meiner Ansicht nach kein Grund, sich vor dieser Zukunft zu fürchten. Die Zero jedenfalls und alle ihre Töchter haben zwar zero Abgase, aber sicher nicht zero Zukunft.

Weitere Infos und Testberichte gibt es auf www.motomobil.at

Bild: Guido Schwarz auf der Zero DS
Bildquelle: Michael Bernleitner

© Guido Schwarz, September 2012

Schwingungen oder was?

Als Philosoph und rationaler Denker tue ich mir mit Spiritismus in all seinen Formen schwer und kann auch mit esoterischen Modellen wenig anfangen. Es ist aber immer wieder spannend, sich Phänomene genauer anzusehen. Das Ergebnis ist stets die Erkenntnis der Wahrnehmungsgrenzen und ich stehe staunend vor dem Unerklärlichen. Ein Physiker hat das einmal so geschildert: Stellen wir uns vor, wir wären zweidimensionale Wesen, also nur aus Länge mal Breite bestehend. Wir säßen auf einer riesigen Kugel, etwa wie die Erde. Nun bewegen wir uns fort und weil die Kugel so groß ist, können wir ihre Krümmung nicht wahrnehmen, sie erscheint uns wie eine Ebene.
Wenn wir nun geradeaus gehen, kommen wir irgendwann wieder an unseren Ausgangspunkt und können uns diese Tatsache unmöglich erklären.

So ähnlich sehe ich das mit den Phänomenen, die mir von Zeit zu Zeit begegnen. Dazu drei Beispiele:

1.) Ich war im Sommer 1987 mit meinem Vater und meiner Schwester in Tunesien zwecks Urlaub. Genau zu dieser Zeit starb mein Großvater. Als wir nach Wien zurück kamen, erzählte mir meine Mutter, sie hätte vor ein paar Nächten von ihm geträumt. Sie wusste aber noch nichts von seinem Tod. Und sie hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm und sich auch nicht mehr mit ihm beschäftigt.

2.) Vor ein paar Tagen kam mir ein Lied in Erinnerung, das ich schon länger nicht gehört hatte und das mir auch nicht in besonderer Erinnerung war: „On Silent Wings“ von Tina Turner gesungen.
Es wurde immer stärker und ich summte den Refrain mehr oder weniger ein paar mal am Tag und wunderte mich, warum mir genau dieses Lied ständig im Kopf herum geisterte.
Am nächsten Tag erfuhr ich in der Früh, dass meine Nachbarin (91) gestorben war. Jetzt wusste ich, warum mir das Lied eingefallen war und widmete es der freundlichen alten Dame.

3.) Vorgestern kam mir Norbert Walter in Erinnerung und ich erzählte einem Freund von ihm. Ich hatte ihn bei einem Kongress in München als inspirierenden Hauptredner gehört und er war mir als kritischer Geist in Erinnerung. Das ist deswegen bemerkenswert, weil er Chefökonom der Deutschen Bank war – da ist die Luft an kritischen Geistern sehr sehr dünn.
Sein wichtigster Tipp des Vortrags (2008) war: Wer zu wenig Zeit für wichtige Dinge hat, soll einfach seinen Fernseher in den Keller stellen. Das würde helfen, auch wenn es am Anfang schwer sei sich umzugewöhnen.
Er war einer, der die Finanzkrise voraussagte und in einer ruhigen Art präzise Analysen machte.
Gestern ist er gestorben.

Der Tod löst irgend welche Schwingungen aus – oder sonst etwas, für das mir die richtigen Worte fehlen. Er ist vielleicht über Entfernung wahrnehmbar, auch wenn wir für diese Wahrnehmung kein Organ besitzen, zumindest kein bekanntes.

Das mögen Zufälle sein und jede Analyse dieser Phänomene gelangt sehr schnell an die Grenzen des Unerklärlichen und des Spekulativen. Die Theorie der morphologischen Felder wurde widerlegt oder ist zumindest aus der wissenschaftlichen Perspektive verschwunden. Die Sterne als Erklärung ist mir auch zu dünn. Am ehesten lohnt es sich meiner Ansicht nach, wenn man in den neuen Theorien über Netzwerke nachsieht und dort weiter denkt. Vorbild sind hier die neuronalen Netze des menschlichen Gehirns, wo man ebenfalls ständig neue Phänomene entdeckt. Vielleicht gibt es ja größere Netzwerke, die ähnlich funktionieren und wir sind zweidimensionale Wesen, die sich über die Dreidimensionalität wundern.
Immerhin haben wir das Wundern als Wahrnehmungshilfe und wir können uns Gedanken und Theorien machen. Das ist dem einfachen zweidimensionalen Wesen nicht möglich.