Deutschland hat den Superstar!!

Endlich ist es geschafft, und das alles ganz ohne vorheriges, langwieriges Casting und ohne Investitionen!! Tim der Amokläufer – jung, fesch, ein Medienstar mit schwerer Bewaffnung (zeitgemäß passend zu den aktuellen Spielen für die Jugend – Baller, Baller statt Lego), geht mutig in den Tod – ganz Deutschland – nein, ganz Europa, fast die ganze Welt ist begeistert und schaut stundenlang fern und liest wie verrückt die Bild und andere Qualitätsblätter.
Überall Filme und Fotos vom neuen Superstar.
Die Requisiten: Blut, aufgeplatzte und zerschossene Körper – alles wie in den äußerst beliebten Videospielen und den 1000en amerikanischen (und anderen) Filmen.
Dazu noch die ideale Mediennahrung: trauernde, heulende Angehörige, Blumenmeer, eine geschlossene Schule (geil, das wollten wir auch immer in unserer Schulzeit), viele tolle große Medienautos mit vielen, vielen Sat-Schüsseln am Dach, verwegene Reporter mit Dreitagesbart, allzeit bereit mit der Kamera auf alles zu schießen, was sich bewegt und für ein Interview bereit ist.
Gewürzt wird das durch eine Kleinstadt, die sich gegen den Medienrummel weder wehren kann noch wehren will – endlich können alle (okay, fast alle) ins Fernsehen, da kann man schon ein paar tote Angehörige in Kauf nehmen.

Schau, da liegt einer! Schau, da pickt einer! Wo sind die Leichen? – fragen die Journalisten, und: Können wir die Toten in Großaufnahme haben (eigentlich fragen sie nicht mehr, sie filmen und fotografieren einfach). Keine Wut der Angehörigen, alle posieren für die Kameras, bitte noch ein wenig mehr Trauer hier links und könnten Sie sich über ihren toten Sohn beugen, bitte besser von hier, wegen dem Licht…

Mir kommt das Kotzen!! (deutsch formuliert)

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