Neulich am Heiligen Abend sah ich ein Arbeiterdenkmal

Tatort: H&M-Filiale Mahü, erster Stock, Mauritz-Kassa. Eine lange Schlange steht an, nur eine von vier Kassen ist offen. Der Kassier sieht die ungeduldig werdenden Kunden und greift zum Telefonhörer, worauf es in der ganzen Filiale erschallt: „Patrick bitte, Patrick zur Mauritz-Kassa, Patrick bitte!“

Zeit vergeht, die Schlange wird länger. Eine Dame (wahrscheinlich „Stockmanagerin“ oder so) kommt, greift auch zum Hörer und wiederholt den Spruch.

Zeit vergeht, dann schlurft langsam ein top-gestylter junger Schnösel daher: Erdbebenhose, modisch-hautenges Hemd und ein Wahnsinn von einer blonden Föhnfrisur, neidisch könnt ma werden!

„Was is?“

„Kassa machen, hop hop.“

„Ich will keine Kassa machen.“

Der Stockmanagerin wurde klar, dass der junge Schnösel jetzt Kassa machen sollte, weil die lange Schlange sonst die Föhnfrisur in einen „Bad Hair Day“ verwandelt hätte.

Mit widerwilligem Blick fertigte er einen Kunden und mich ab, dann verzog er sich wieder, da die Stockmanagerin verschwunden war.

Hoffentlich verschwindet der Patrick bald im hintersten Winkel eines dunklen Lagers und bleibt dort für sehr lange Zeit. Und hoffentlich gibt man ihm dort keinen Föhn.

Ein Gedanke zu „Neulich am Heiligen Abend sah ich ein Arbeiterdenkmal

  • 28. Dezember 2011 um 15:17 Uhr
    Permalink

    Auch wenn es nichts zur Sache tut aber: was bitte ist eine Erdbebenhose?
    Lg, Mia

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