Wie wir Afrika plündern – Teil 3: Die „Freihandelsabkommen“

„Wenn du nicht am Tisch sitzt, bist du das Essen“ heißt ein altes afrikanisches Sprichwort. Und die Afrikanischen Staaten bzw. deren Menschen sitzen derzeit ganz sicher nicht am Tisch.

An diesem Tisch geschieht jedoch etwas, nämlich konkret wurden und werden dort Verträge gehandelt.
Der größte Hebel, an dem die EU derzeit drückt, sind so genannte „Freihandelsverträge“. Davon gibt es mehrere und so ist fast der gesamte Kontinent betroffen, zumindest Schwarzafrika.

Hier die Links dazu:
https://www.dw.com/de/afrika-die-eu-und-der-freihandel/a-39169777
https://www.dw.com/de/eu-und-afrika-besiegeln-umstrittene-handelsabkommen/a-18072156
https://www.wko.at/service/aussenwirtschaft/Handelsabkommen_EU-Afrika-Karibik-Pazifik_%28AKP%291.html
https://www.euractiv.de/section/entwicklungspolitik/news/umstrittenes-eu-freihandelsabkommen-mit-afrika-in-kraft/
https://www.dw.com/de/eu-freihandelsabkommen-mit-afrika-hilfe-oder-selbstbedienung/a-19127258
https://www.dw.com/de/eu-freihandel-mit-afrika-unfairer-deal/a-37073640

Westafrika: Freihandelsabkommen vor der Ratifizierung


https://www.ttip-stoppen.at/kategorie/was-sind-epas/
https://uni.de/redaktion/freihandelsabkommen-epa

Vor allem dieses Video ist sehenswert:

Kenia entgehen durch asymmetrische Verträge jährlich ca. 110 Millionen Euro, die natürlich im Staatshaushalt fehlen. (Quelle: scobel: Neue Wege in der Entwicklungspolitik, 2019)
Wer sich geweigert hat so einen Vertrag zu unterschreiben, bekam Strafzölle aufgebrummt. Das ist für mich an Widerwärtigkeit und Zynismus kaum zu überbieten. „Freihandel“ bedeutet ein freies Spiel der Kräfte, bei dem der Stärkere gewinnt. Und der steht von vornherein fest.

Was haben wir damit zu tun, was ist mit Österreich? Wir sind voll mit dabei, denn wir haben die österreichischen Stimmen im EU-Parlament. Und wir haben einen Bundeskanzler, der bei diesem Spiel mitspielt, freundlich lächelt und den es scheinbar überhaupt nicht interessiert, was in Afrika geschieht, außer österr. Firmen bekommen die Möglichkeit die dortigen Rohstoffe zu plündern. Verkauft wird dies dann unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe. Ein großer Teil der momentan fließenden Gelder werden für Sicherheitsmaßnahmen wie der Errichtung von Zäunen und Überwachungstechnologie verwendet. (Quelle: Sockel, s.o.) Wir bekommen lediglich gesagt, dass Entwicklungshilfe stattfindet.

In zahlreichen Gesprächen über das Thema Afrika und Entwicklungshilfe bzw. die dazu gehörende Politik stimmen mir die Menschen zu, allerdings erst, nachdem sie verstanden haben, was da läuft. Das ist das große Problem: das fehlende Problembewusstsein aus mangelnder Information heraus. Die Menschen sind nicht böse oder wollen Afrika mutwillig plündern, aber sie interessieren sich meist nicht für das, was wirklich geschieht. Wenn man ihnen dann noch kleine, mundgerechte Häppchen für die eigene, lokal verankerte Empörung liefert, kann man sicher sein, dass sie sich nicht aufregen, egal was man mit Afrika anstellt.

Aufklärung ist also angesagt, so dass die Menschen verstehen, dass das Wort „Frei“ in „Freihandelsabkommen“ lediglich bedeutet, dass der Stärkere dem Schwächeren etwas wegnimmt. Sonst nichts.

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