BP: Wird der Kon-zern zum Hohn-zern?

Es wirkt als würde BP eifrig an den Spaten schmieden, die sie brauchen, um sich ihr eigenes Grab zu schaufeln. Laut neuester Nachricht hat der Blogger John Aravosis entdeckt, dass BP einige Kontrollraum-Bilder fälschen ließ. Ausrede von BP: Der Grafiker wollte nur seine Photoshop-Kenntnisse unter Beweis stellen.

Viel interessanter ist für mich jedoch die Frage, inwieweit es durch das Internet jetzt erstmal die Möglichkeit gibt, ohne selbst Millionen zu besitzen einem Konzern ans Bein pinkeln zu können – oder noch mehr.

Es ist die Summe der Davids, die dem Goliath zu schaffen macht. Irgendwo sitzt einer, der den Fehler entdeckt, der die brisanten Informationen hat, der die Lawine lostritt.

Da die Konzerne noch recht selbstgefällig in ihrer Macht ruhen und scheinbar auch entsprechend träge wurden, wirken ihre Reaktionen hilflos, manchmal peinlich oder – wie der Wiener sagen würde – patschert. Man ist auf so etwas nicht vorbereitet, in der Vergangenheit konnte man mit zwei, drei Anrufen die guten Kontakten spielen lassen und nichts kam an die Öffentlichkeit.

Jetzt hat jeder eine Kamera dabei und oftmals direkten Internetzugang. YouTube ist in Wahrheit ein hochpolitisches Medium.

Wie geht es weiter? Werden die Konzerne einen Lernschritt in Richtung Transparenz und Partizipationsöffnung machen, oder werden sie versuchen, durch eine Armada von hoch bezahlten Anwälten die Aufdecker mundtot zu machen?

Letzteres könnte schwierig werden und sich ev. als Schuss ins eigene Knie herausstellen. Ich gehe davon aus, dass es in Zukunft noch mehr der Großen erwischen wird. Vielleicht leitet das schon den Trend ein: Weg von den Riesen, hin zu gut vernetzten Mittleren und Kleinen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert