Hypo Alpe Adria: Subventionierte Entlassungen

Ich wundere mich zwar nicht mehr darüber, bin aber ob der Dreistigkeit doch erstaunt, denn es kommt wie befürchtet und scheint okay zu sein:

Zuerst bekommt die Hypo Alpe Adria (laut Teletext ORF) 1,3 Milliarden Subvention, angeblich weil die Bank „systemrelevant“ wäre. Wenn man dann nachfragt, so hört man in solchen Fällen, dass die Bank „wichtige Arbeitsplätze“ garantieren würde und somit zu retten wäre.

Jetzt kommt die Meldung, dass man sich aus den Großteil der 13 Standorte im Ausland zurückziehen will (dort arbeiten meines Wissens nach auch Menschen, denen ihr Arbeitsplatz wichtig ist und die werden ihn dann wohl eher nicht behalten) und auch in Österreich sollen „einige“ MitarbeiterInnen gehen. Übersetzt heißt „einige“ übrigens in der Praxis immer „viele“.

Also: man kassiert fett Steuergeld (und ich wüsste gerne, wie viel davon als „Prämie“ an die Vorstände und andere, oftmals mir dunkel erscheinende Gestalten geht), dann wartet man ein paar Monate und macht genau das, was man ohne Steuergeld auch getan hätte. Geniale Methode, wird nicht nur bei Banken gerne angewendet. Im Nachhinein wird das dann von den Beteiligten übrigens als „Erfolg“ und „Sanierung“ gefeiert, selbst wenn nichts übrig bleibt.

Letztlich wird die Hypo Alpe Adria mit Steuergeld dafür bezahlt, dass sie die Arbeitsplätze vernichtet statt erhält. Ein seltsames System, dass als „relevant“ bezeichnet wird.

„Systemrelevant“ übersetze ich ab jetzt mit „gut für die Börsen einiger Bonzen“.

Wann begreifen die Menschen, dass es nicht die Großbetriebe und schon gar nicht die Banken sind, die unseren Wohlstand ermöglichen? Wahrscheinlich erst, wenn es ihnen an die „großen drei“ geht: Handy, Flatscreen, Auto – davor wird sich wohl nichts tun.

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