Was wir vom Oman lernen können

Der Oman ist ein Wüstenstaat auf der arabischen Halbinsel und kaum jemand von uns war je dort. Es gibt viel Interessantes zu entdecken, ich möchte mich hier auf ein Thema beschränken, das bei uns auch gerade aktuell ist.

Wasser ist im Oman extrem wichtig. Sie haben daher eines der ältesten und schlauesten Systeme erfunden. Erstens funktioniert ihr Wassersystem ohne zusätzliche Energie, d. h. mit dem natürlichen Gefälle.
Zweitens gibt es dort eine wichtige Berufsgruppe, die „Wasserwächter“. Die meisten Männer, die diesen Job ausüben, haben ihn von ihrem Vater gelernt. Man kann so etwas nicht studieren, weil man nicht nur die Gesetze der Hydraulik beherrschen muss, sondern auch die sozialen Gesetze des Ortes. Der Wasserwächter muss etwa wissen, wie groß die Familien sind, wie viel Wasser sie wofür benötigen, wann sie was anbauen und wo sie gerade viel oder wenig Wasser brauchen.
Mit Wasser wird auch gehandelt, man kann es kaufen, verkaufen oder auch ersteigern, auf einer Art Börse.

Das funktioniert schon so lange, dass das Wassersystem des Oman als ältestes ökologisches System der Welt gilt. Im Gegensatz zu unserem für solche Dinge verwendeten Leistungsprinzip funktioniert das dortige nach dem Bedürfnisprinzip: Wer mehr Dattelpalmen hat, bekommt mehr Wasser. Wenn es wenig Wasser gibt, wird jedoch alles zu gleichen Teilen aufgeteilt, damit alle genug haben.

Das Wassersystem funktioniert unter anderem schon deswegen so lange, weil die Omani nichts ändern, was gut ist. Wozu auch? Sie tragen keine Jeans, weil ihre traditionellen Gewänder für das heiße Klima viel besser geeignet sind. Für manche Zwecke sind Geländewägen gut, daher haben sie welche, als Ergänzung zu den Eseln. Sie können etwas, das wir verlernt haben: Mit dem Optimum zufrieden sein. Wir können das nicht und streben immer nach einem Maximum.

Im Oman stimmen Tradition und Moderne zusammen. Junge Menschen bekommen eine gute Schulausbildung, lernen Englisch etc. – und doch arbeiten sie auch als Viehhirten. Das ist im Oman nämlich ein geschätztes und ehrenvolles Gewerbe. Die Menschen sehen hier keinen Widerspruch und wirken nicht so zerrissen wie unsereins.

Ein Gedanke zu „Was wir vom Oman lernen können

  • 3. Juni 2013 um 20:44 Uhr
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    In Südamerika gibt es noch so manchen Eingeborenen Stamm, in Alaska gibt es zum Beispiel den triebe der Yupies.
    Allesamt von diversen Organisationen gefördert.
    Damit sie dort bleiben wo sie sind und möglichst auch bleiben wie sie sind.
    Die Aircarrier die diese entlegenen Gebiete ansteuern leben davon.
    Artenhaltung kostet eben.
    Die Förderungen, um die Eingeborenen als Eineborene nicht zu verlieren bestehen oft aus Naturalien, in Alaska bekommt jeder Yupie einen Scheck, der im das Überwintern in Holzhütten bei CokaCola und Chips ermöglicht, im Sommer jagt er Fisch. (Touristen müssen dafür zahlen.)

    In den Tropen läßt es sich locker auf nächtliche Schlangen- oder Pumajagd gehen (in Adidas), wenn man den Tag wie im Schlaraffenland Fußballspielend, der Stammeshäuptling spielt vielleicht Gitarre, im Lendenschurz und Baumwoll- T- Shirt, verbringt.
    Nur wenige zieht es in die Städte, höchstens im Krankheitsfall.

    Ich nehme an es gibt state of the medicine standards Hospitals im Oman?

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