Guido und Thomy am Ende der Welt – eine Reise in die Mondberge des Ruwenzori / Tag 2

Tag 2

Ein Vorbereitungstag: Einkaufen, Packen, Putzen – Safari-Equipment übernehme ich seit Jahren prinzipiell ungeputzt. Das liegt an der knappen Zeitkalkulation der Vorgänger und lässt sich leider nicht ändern. Selbst die Ausreden bleiben die gleichen, hier ein paar Beispiele:
„Is eh sauber.“
„Also ich hab es sauber in den Store geräumt.“
„Bei mir hat es noch funktioniert.“
„Ich wollte es eh noch putzen, aber…“
Reparieren, ärgern, schwitzen, mit der Nachbarin einen Sundowner trinken, mit der Nachbarin einen zweiten Sundowner trinken – so lässt sich der Tag erledigen.
Beim Einkaufen lässt sich auch ein Phänomen beobachten: Egal wie gut und sorgfältig die Liste zusammen gestellt ist, es fehlt nachher immer was. Und entdeckt wird das immer zu spät. Diesmal war es der Insektenspray und das spezielle Brot.
Und Glück war auch dabei, an diesem Vorbereitungstag. Um von Kenia nach Uganda mit dem Privatauto fahren zu können, muss man den Fahrzeugbrief (ein bisschen so wie bei uns die Zulassung oder eher der Typenschein) an der Grenze hinterlegen. Man bekommt dafür eine Bestätigung und kann damit in das benachbarte Land reisen. Es ist übrigens kostenfrei, man darf sich hier keine Kosten aufschwatzen lassen.
Der Nachteil: Man kann in kein drittes Land reisen und auch nicht über eine andere Grenze wieder zurück fahren – das wird uns zwei Wochen später noch Kopfzerbrechen bereiten.
Wenn man zur Ausgangsgrenze zurück kommt, erhält man den Fahrzeugbrief wieder und kann des Weges ziehen.

Als alter Afrika-Reisender weiß ich, dass es sehr praktisch ist, eine Kopie dieses Briefs zu machen. Glücklicherweise haben wir im Haus einen Kopierer und nach Austausch der leeren Tintenpatrone und Finden des Stromschalters war auch der Kopiervorgang erfolgreich.

Mitten in der Nacht wache ich auf und denke: Wo hast Du das Original des Fahrzeugbriefs gelassen? Etwa im Kopierer? Aufstehen, nachschauen, Heureka!
Ich hätte in der Abreisehektik wenige Stunden später nicht daran gedacht und wäre wahrscheinlich erst an der Grenze drauf gekommen. Das hätte ein schnelles Ende der großen Fahrt bedeutet. Manchmal ist ein wenig Glück recht hilfreich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert