Sarajevo, 3. Tag

Heute geht es nach Mostar. Viel weiß ich nicht von dieser Stadt, nur dass es eine alte Brücke gegeben hat, die im Krieg zerschossen und danach wieder aufgebaut wurde. Nicht sehr üppig, aber das kann sich ja heute ändern.
Weil Peters alter T4-Bus schon über 300.000 km am Buckel hat und gerne etwas heiß wird, mieten wir uns einen Skoda Rapid, der kann alles, was wir brauchen, um bequem nach Mostar zu kommen, das ca. 160 km entfernt ist.
Wir brechen schon um 7 Uhr auf, um die Kühle des Morgens mitnehmen zu können und der Beginn der Fahrt führt uns über das brandneue Stück Autobahn. Die Gegend sieht aus wie die Steiermark, nur die Dichte der Golf-2-Modelle ist ungleich höher oder so wie in den frühen 1990-er Jahren in der Steiermark.

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Bild 1: Autobahn bei Sarajevo

Die Autobahn endet an den Schluchten des Balkan. Sie sehen so aus wie man sie sich aus den Karl-May-Büchern vorstellt und hinter jeder Ecke könnte der Schut auftauchen.
De facto tauchen nur Autos auf, die dafür aber gerne mal die Kurve schneiden. Die Straße ist aber gut ausgebaut, wenngleich man als Motorradfahrer aufpassen muss, weil die alten Kisten gerne Öl verlieren und da liegst du schneller als du „Shit“ sagen kannst.

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Bild 2: Weiter geht es auf der Landstraße durch die Schluchten des Balkan

Von Sarajevo nach Mostar könnte man auch mit dem Skateboard fahren, denn es geht ständig nur bergab. Die Straße führt durch die Schluchten immer an Flüssen entlang, die mehr oder weniger ständig aufgestaut sind. Ich weiß nicht wie viel Strom sie erzeugen, aber angeblich wird Mostar mit solchem Strom versorgt.

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Bild 3: Einer der vielen Stauseen

Hier eine Autobahn zu bauen wäre so irrwitzig teuer und würde unfassbare Zerstörung der Landschaft bedeuten, dass ich ganz froh bin, dass dies nicht gebaut wird. Es geht auch ohne, denn nach 2 bis 2,5 Stunden ist man auch so am Ziel.
Die Schluchten hören ganz plötzlich auf und öffnen eine weite Hochebene, in die mehrere Täler zusammenkommen. Ganz plötzlich ändert sich auch das Klima, es wird sofort wärmer, die Landschaft ist karstig und trocken. Auch hier sieht man die uralte Vermischung der Kulturen, in manchen Dörfern dominiert eine kleine Kirche, in anderen wieder eine Moschee.

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Bild 4: Kurz vor Mostar

Wir erreichen Mostar und Peter sucht einen Weg durch die Stadt, um möglichst nah der Altstadt einen Parkplatz zu finden. Da auch diese Stadt im Krieg ordentlich was abbekommen hat, sehen wir jede Menge Ruinen, aber auch ein palastartiges Gebäude, von dem ich nicht genau herausfinden konnte, was sein Zweck ist, ich schätze eine Behörde ist dort einquartiert. Schön und hässlich liegen hier nah beeinander.

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Bild 5: Top restauriert erinnert der Stil an die Bibliothek in Sarajevo

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Bild 6: Ruinen und davor der obligate 2er-Golf

Viel Verkehr ist nicht und wir finden einen kleinen Parkplatz, auf dem noch was frei ist. Das Haus daneben ist eines von den zerschossenen.

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Bild 7: Man sieht einen ausgebesserten Granateinschlag und zahllose Maschinengewehrsalven

Als wir aussteigen kommt ein Typ auf uns zu, der sich als lokaler Fremdenführer herausstellt. Er hängt hier ab und wartet bis Touristen kommen, denen er eine Tour aufschwatzen möchte.
Da Peter zwar schon öfter hier war, selbst aber auch nicht alle Infos hat, willigen wir ein und gehen los. Alen Kuko heißt unser Führer, hat viele Jahre in Deutschland gelebt und spricht fließend Deutsch. Er berichtet auch vom Krieg und zeigt sein Ohr, von dem ein kleines Stück fehlt, das ihm im Krieg angeblich von einem Granatsplitter abgeschossen wurde. 220.000 Menschen seien damals in ganz Bosnien umgekommen, davon 5.000 in Mostar, das heute ca. 120.000 EinwohnerInnen hat. Er selbst war damals 15 Jahre alt.
70 Mark soll die Führung kosten, was ein durchaus stolzer Preis für die dortigen Verhältnisse ist. Alen meint, er hätte hungrige Kinder zu ernähren und müsste all das Geld im Sommer verdienen. Soll sein.
Wir marschieren an einem schnuckeligen Hotel vorbei, in dem Peter meist übernachtet, wenn er beruflich in Mostar ist.

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Bild 8: Das alte, aber sehr gute Hotel

Daneben ist die „Crooked Brigde“, eine uralte Brücke, die es schon vor der legendären anderen Brücke gab. Dieser Teil der Altstadt war im Krieg sehr kaputt, wurde aber wieder sehr schön aufgebaut.

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Bild 9: Die alte Crooked Bridge

Dann marschieren wir durch einen kleinen Basar mit Touristenzeugs zur großen Brücke. Sie wird von zwei kleinen Wehrtürmen geflankt und ist wahrhaftig eine Sehenswürdigkeit.

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Bild 10: Blick von der Brücke auf einen der Türme, die auch wieder aufgebaut wurden.

Über der eigentlichen Pflasterung liegen Steinleisten quer, die früher den Pferden als Rutschsicherung gedient haben, meint unser Führer. Er kann erkennen, ob es ein Einheimischer ist, der über die Brücke geht oder ein Tourist – erstere gehen auf den Leisten, letztere dazwischen. Peter und ich gehen jetzt nur mehr auf den Leisten und machen die obligaten Fotos. Wir sind relativ früh dran und daher ist die Brücke zwar nicht leer, aber auch nicht so voll wie etwas später.

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Bild 11: Die Querleisten auf der Brücke

Es gibt die Brückenspringer – das sind junge Männer, die sich 30 Euro von irgendwelchen Touristen bezahlen lassen, damit sie von der Brücke 25 Meter in die Tiefe springen. Da gerade niemand das zahlen will, sehen wir keinen springen.
Die Brücke selbst wurde im Krieg von den Kroaten gesprengt und von 2002 bis 2004 von den Türken wieder aufgebaut, davor gab es eine provisorische Hängebrücke.
Vor dem Krieg gab es in Mostar 1/3 Kroaten, 1/3 Moslems und 1/3 orthodoxe Serben. Letztere gibt es jetzt fast nicht mehr, auch Juden gibt es hier nur wenige.
Auf der anderen Seite führt uns Alen in eine spezielles Lokal, das in einer großen Felshöhle liegt. Dort wäre es auch an heißen Tagen sehr kühl, da sie dort aber laute Disko-Musik spielen, gehen wir wieder zurück über die Brücke, um ein nettes, schattiges Café (Kaffee Karma, mit Gratis-WLAN) unterhalb der großen Brücke zu suchen.

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Bild 12: Die Disko in der Höhle

Dort lassen wir Alen noch ein wenig erzählen, wobei er jetzt schon etwas hin- und herzappelt und wir den Verdacht haben, dass er zurück zum Parkplatz möchte, um neue Touristen zu finden.
Dieser Verdacht stellt sich als richtig heraus, er meint, dass wir den Rest selbst ansehen könnten und 45 Minuten eh schon vorbei wären. Außerdem meint er, dass wir ihm ruhig 100 Mark geben könnten.
Leider merkt er nicht, dass er den Bogen gerade überspannt. Wir geben ihm die versprochenen 70 Mark und er trollt sich. Leider können wir ihn somit nur bedingt weiterempfehlen. Ob dieses Geschäftsmodell schlau ist, dürfen andere bewerten.

Wir trinken noch unseren guten Kaffee aus und marschieren wieder über die Brücke, um die dahinter liegende Moschee zu finden, auf deren Minarett man angeblich steigen kann. Der Weg durch die Altstadt ist von unzähligen Ramschbuden gesäumt, in Summe aber recht malerisch. In und vor den Geschäften sitzen meist junge Verkäuferinnen und pflegen sich zu langweilen.

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Bild 13: Die gesuchte Moschee

Es hat inzwischen 37 Grad und wir finden die Moschee, die man um 6 Euro besichtigen kann. Dass wir Ungläubige sind spielt keine Rolle, denn in der Moschee wurde ein Bereich abgegrenzt, den man betreten darf ohne die Schuhe ausziehen zu müssen. Das Innere der Moschee reist mir nix aus, aber auch sie ist ein Nachbau, inklusive dem besteigbaren Minarett.

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Bild 14: In der Moschee

Die Wendeltreppe ist superschmal, zwei Leute können unmöglich aneinander vorbei und es gibt genau genommen auch keine Ausweichmöglichkeit.

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Bild 15: Die enge Wendeltreppe hinauf auf´s Minarett

Wir haben aber das Glück, dass gerade niemand hinabsteigt und erreichen die kleine Plattform. Für mich ist das auch deswegen interessant, weil ich noch nie auf einem Minarett war. Ich kann aber gut verstehen, dass ein Aufseufzen durch die muslimische Welt ging, als die Lautsprecher erfunden wurden. Davor musste jeder Muezzin fünf Mal am Tag dort hinauf koffern, um von oben sein Gebet runterzubrüllen. Heute drückt er von unten bequem auf einen Knopf und oben schallt es heraus.
Das, was da schallt, ist übrigens immer das Gleiche, und zwar geht das so:

– Allah is the Greatest. (4x)
– I bear witness that there is no god except Allah. (2x)
– I bear witness that Muhammad is the messenger of Allah. (2x)
– Come to prayer. (2x)
– Come for salvation. (2x)
– Allah is the Greatest. (2x)
– There is no god except Allah.

Der Neuigkeitswert hält sich in Grenzen, wenn du dir das 5x am Tag und das wiederum jeden Tag anhören musst. Außerdem kommt mir der Verdacht, dass die Typen selbst nicht glauben, dass es nur einen Gott gibt. Warum wiederholen sie es sonst so oft?
Der Blick hinunter auf die Brücke von Mostar ist jedenfalls fantastisch.

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Bild 16: Blick vom Minarett hinunter

Wir marschieren wieder runter und gönnen uns eine kleine Pause in dem netten und schattigen Garten der Moschee. Auch hier gibt es wieder einen Trinkbrunnen, das ist eine der angenehmen Seiten des Islam.

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Bild 17: Einer von vielen Brunnen im Garten einer Moschee

Die in Sarajevo gekauften Converse waren übrigens eine erstklassige Wahl, sie sind äußerst bequem und ich schwitze darin weniger als in den super-antitranspirant-hightech-Geox-Latschen, viel weniger sogar.
Es ist 12:30 und machen wir uns auf den Weg zurück. Für Mostar brauchst du zwei Stunden, dann hast du alles gesehen, mehr gibt es nicht wirklich. Deswegen ist das auch ein so beliebtes Ausflugsziel bei den Touristen von der dalmatinischen Küste, weil man es schnell und ohne großen Aufwand erledigen kann.
Minarette gibt es jedenfalls genügend hier in Mostar.

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Bild 18: Wo bei uns Kirchtürme stehen, sind dort Minarette

Die Rückfahrt ist angenehm und unspektakulär, der Verkehr hält sich in Grenzen und wir machen noch einen Halt an einem der vielen Stauseen, um zu baden. Das Wasser ist kühl und erfrischend und der am Ufer wachsende Feigenbaum hat zwar Früchte, die sind aber ungenießbar.

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Bild 19: Stausee mit Bademöglichkeit

Die Zikaden machen mediterranen Lärm und wir bekommen langsam Hunger, den wir in einem der zahlreichen Lokale befriedigen können, die am Straßenrand liegen, meist mit Blick auf einen Stausee.
Dort drehen sich riesige Spieße mit kleinen, unschuldigen Lämmern, die als lokale Spezialität angeboten werden. Dazu gibt es interessante Salatvarianten und das übliche Fladenbrot. Es ist etwas teurer, aber sehr gut und wir sind schließlich erstens im Urlaub, zweitens ist es für unsere Verhältnisse immer noch billig und drittens befinden wir uns in so etwas wie einer Autobahnraststätte.
Kurz vor der Autobahn kaufe ich bei einem Tankstopp von einem Händler am Straßenrand noch zwei Gläser mit Honig und bin schon gespannt, wie er schmeckt. Angeblich ist er lokal erzeugt und kostet 5 Euro pro Kilo.

Die Fahrt ist kurzweilig und ich kann noch ein paar Heumandln fotografieren, die es bei uns schon länger nicht mehr gibt. Hier ist auch die Landwirtschaft vor allem in den Bergen ein paar Jahre oder Jahrzehnte hinterher.

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Bild 20: Heumandln, bei uns sind das inzwischen in Plastik eingeschweißte Riesenrollen.

Dann sind wir wieder in Sarajevo und ruhen uns erst mal aus, denn wir wollen am Abend noch in die Stadt fahren und uns ein gutes Bier gönnen oder zwei.
In Bosnien läuft alles ein wenig gemütlicher ab und der Autovermieter hat keine Zeit den Skoda abzuholen, daher machen wir uns locker für morgen Vormittag die Übergabe aus. Wir können also mit dem kleinen Auto in die Stadt fahren und müssen nicht die VW-Bus-Kiste nehmen.
Es geht wieder vorbei an den immer noch zerschossenen Plattenbauten, in denen die nicht so wohlhabenden Leute wohnen.

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Bild 21: Ein Granateinschlag und zahlreiche Einschüsse sind gut sichtbar, sie wirken wie Narben im Gesicht der Stadt

Bosnien ist nicht besonders reich an Bodenschätzen, auch Landwirtschaft ist eher kleinflächig möglich, es gibt Holz, Wasser, ein bisschen Wein und Honig, aber im großen und ganzen sind wir hier im eher kargen Balkan. Daher ist auch die Arbeitslosigkeit hoch und der Wunsch vieler Menschen, irgendwo im Ausland das Glück zu versuchen und dann in der Pension wieder hier zu leben – so wie das die Nachbarn machen, genau gegenüber, in ihrem mehrstöckigen Haus. Sarajevo ist nicht unangenehm, durch die Höhenlage ist das Klima aushaltbar, nur im Winter haben sie – ähnlich wie Wien – öfter Inversionslage mit schlechter Luft. Da musste vor einiger Zeit sogar der Autoverkehr eingeschränkt werden, was sie aufgrund der hohen Motorisierung doch trifft.

Heute ist es aber schön und wir parken in einem Parkhaus mitten in der Altstadt, was für den gesamten Abend ca. 5 Euro kostet. Eine Bekannte hat uns zwei Lokaltipps gegeben, der erste scheitert daran, dass es kein Bier gibt. Also marschieren wir in den „christlichen“ Teil und setzen uns in ein Pub, also genau genommen davor in den Gastgarten. Auf der Straße fahren aufgemotzte BMW und VW vorbei, möglichst laut, mit tätowierten Testosteronis drinnen, ganz wie bei uns.
Das Bier ist gut und wir genießen den lauen Abend. Danach marschieren wir noch beim „ewigen Feuer“ vorbei, das am Ende der Fußgängerzone an einer Hausecke brennt.

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Bild 22: Guido am Feuer

Ach ja – hier sehe ich, wie anders die Uhren gehen. In Wien verhandle ich mit dem Magistrat usw. über Gehsteig-Mindestbreiten. Darüber können die hier maximal schmunzeln.

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Bild 23: DAS ist ein schmaler Gehsteig. Wenn der Bewohner ein Fenster aufmacht, muss er sich vorher vergewissern, dass keine Bim kommt.

Die Häuser erinnern an Wien und nicht nur in einem ist unten eine Raiffeisenbank oder ein dm-Markt.

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Bild 24: Eines von vielen alten Häusern mit schöner Fassade

Nicht weit davon der zweite Lokaltipp, der sich als Volltreffer herausstellen sollte. Eine kleine Bar – oder nennen wir es einfach „Lokal“, es ist so speziell, dass ich es schwer beschreiben kann.
Wir treten ein, die wenigen Tische in gemütlichen Ecken sind besetzt, es ist eng hier herin, aber auf den ersten Blick gemütlich. Gerade mal vor der Theke ist ein Tisch nur mit einem weißhaarigen Herrn besetzt, doch der steht auf und deutet uns, dass wir den Tisch haben können. Er schaut unendlich mürrisch drein und als gelernter Wiener habe ich den Verdacht, dass es sich dabei um den Chef handelt. Die entzückende Kellnerin bestätigt das, während sich der Weißhaarige trollt.
Das Lokal heißt „Zlatna Ribica“ und dürfte international nicht ganz unbekannt sein – auch auf Facebook ist es zu finden. Es ist ein bisschen wie ein Wohnzimmer, überfüllt mit tausenden Gegenständen, die überall herumstehen. Das Auge ist überfordert, irgendwo spielen sie auf Bildschirmen uralte Filme und es gibt keinen Gegenstand zwei Mal. Wenn du drei Bier bestellst, bekommst du sie in verschiedenen Gläsern. Auch die Untersetzer sind verschieden.

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Bild 25: Für´s Auge

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Bild 26: In einem alten Radio ist der Bildschirm, von dem aus sie MP3s spielen

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Bild 27: Zuerst dachte ich schon, sie haben ein Bild von Gavrilo Princip aufgehängt, aber die Kellnerin klärte mich dann auf, dass es Nicola Tesla ist.

Der optische Irrsinn lässt deine eigenen Gedanken wirr werden, ich bestelle das erste Mal in meinem Leben Walnusslikör („Orahovac“ steht auf der Rechnung), keine Ahnung warum. Er wird in kleinen Zinnbechern serviert, alles ist irgendwie unfassbar schräg.

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Bild 28: Getränke

Selbst das WC wirkt wie einem LSD-Tripp entsprungen, vielleicht ist es das ja auch. Es gibt einen winzigen Fernseher und jede Menge Toilette-Artikel, woher auch immer.

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Bild 29: Das WC, mit Fernseher und sonst noch so einigem

Und das Zlatna Ribica ist extrem kommunikativ. Nach kurzer Zeit setzt sich ein dänisches Pärchen zu uns, mit dem wir uns längere Zeit ausgezeichnet unterhalten. Die Themen und die Gedanken sind so vielfältig wie das Lokal, als wir rausmarschieren ist es auf einmal nach Mitternacht.
Wenn man das Zlatna Ribica googelt, so findet man unter dem gleichen Namen auch ein Fachgeschäft für Fischereizubehör, ein Restaurant in Serbien, eine Raiffeisenbank in Kroatien und wahrscheinlich noch viel anderes Unerwartetes – irgendwie ist das stimmig. Einmal eingefangen, ist nicht klar, ob man sich in einem Wohnzimmer befindet oder in einem Lokal, irgendwie wechselt das dauernd. Ich kann es am ehesten mit dem Kleinsasserhof am Millstädtersee vergleichen, der hat einen ähnlichen Spirit, allerdings längst nicht so gemütlich.
Wer einen Abend in der Altstadt von Sarajevo verbringt, sollte dorthin gehen, am besten zum Abhängen, ohne Stress und mit guter Laune. Wir jedenfalls fahren bestens gelaunt nach Hause und verbringen eine angenehme Nacht, denn in der letzten gab es ein ordentliches Gewitter, heute ist es aber trocken und ich freue mich auf den letzten Tag, den Sonntag.

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