Wieder in Afrika – Tag 10

Was, wir müssen schon wieder fahren? Hier könnte ich noch ewig bleiben. Leider geht das nicht und nach einem ordentlichen Frühstück packen wir zusammen, um nach Nairobi zurück zu fahren.
Wir haben uns jetzt mehrere Tage ohne Fleisch ernährt, aber heute gibt es (die letzten) Eier mit Speck. Schließlich haben wir eine lange Fahrt vor uns.
Wir achten penibel darauf nichts und schon gar keinen Müll am Zeltplatz zurück zu lassen.

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Bild: Das letzte Frühstück im Busch – mit allem, was man braucht.

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Bild: Thomy und Philipp nach dem Frühstück. Zeit für den Aufbruch.

Um 08:35 starten wir das letzte Mal aus unserem Galeriewald hinauf auf die Plains, und biegen auf die „Ashnil Road“ ein, die uns zur Keekorok Lodge bringt und dann zum Parkeingang.

Doch dann beschließt die Mara uns noch ein Abschiedsgeschenk zu machen. Ganz plötzlich stehen neben der Straße ein paar Fahrzeuge und wir sehen ein Löwenrudel, das einen Büffel gerissen hat. Das ist ein wirklich schönes Abschiedsgeschenk und es macht sich wieder einmal bezahlt früh genug aufgebrochen zu sein, denn jetzt haben wir noch ein wenig Zeit um die Löwen – darunter zwei prachtvolle Männchen – beobachten zu können.

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Bild: Der Riss ist schon ziemlich abgenagt, aber ein wenig herumkauen können die Löwinnen noch.

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Bild: Das Männchen darf zuerst fressen, nachdem die Löwinnen die anstrengende Arbeit der Jagd erledigt haben.

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Bild: Ein Marabu und ein Geier warten darauf auch einen Rest abzubekommen. Im Hintergrund einer der Baum-Kämpfer und auf der dunklen Anhöhe links im Hintergrund befindet sich die Mara Serena Lodge, eine der drei alten Lodges, die uns immer als gute Orientierungsmarke dient, um bei den vielen Wegen die richtige Richtung einschlagen zu können.

Dann geht es weiter Richtung Parkgrenze. Die Fahrt verläuft problemlos, wir bezahlen die Tage, die wir länger geblieben sind und machen uns wieder auf die Staubduschen gefasst, die wir bekommen werden.
In Narok wird getankt und wir kaufen ein paar Somosas als kleines Mittagessen. Die Fahrt zum Rift Valley verläuft ebenfalls ohne Zwischenfälle, ab Narok ist die Straße wirklich exzellent ausgebaut, nur einmal müssen wir ausweichen, weil ein Tanklastwagen umgestürzt ist und die gesamte Straße blockiert. Anders als in Europa bauen sie hier nur selten Serpentinen, bei den meisten Steigungen geht die Straße einfach gerade den Berg hinauf. In Verbindung mit den technisch oft nicht gerade sicheren Fahrzeugen bedeutet das viele schwere Unfälle, weil Federn oder Stoßdämpfer brechen oder Bremsen verglühen. Es hat sich zwar etwas gebessert, dafür sind viel mehr Autos unterwegs als früher.

Auch das Rift Valley hat sich verändert. Früher gab es hier Gazellen, Zebras und Giraffen, heute stehen chinesische Fabriken herum. Man versucht auch Ackerbau, aber die Dornstrauchsavanne ist dafür nicht geeignet und so fließt zwar enorm viel Entwicklungshilfegeld in verschiedene Projekte, es kommt aber nichts dabei heraus, außer dass die Landschaft kaputt gemacht wird.

Wir fahren die steile und kurvige Straße hinauf in die Uplands, wie immer ist hier enorm viel Verkehr, vor allem die schweren LKW bilden lange Kolonnen, die schwierig zu überholen sind.

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Bild: Die gefährliche Straße hinauf in die Uplands

Irgendwann sind wir oben angekommen und brauchen nur noch den Waiyaki-Way bis nach Lake View fahren. Um 15 Uhr sind wir da und freuen uns, dass die letzte lange Autofahrt zu Ende gegangen ist.
Wir checken wieder in den Lake View Studios ein und müssen erfahren, dass wir nur zwei Zimmer bekommen haben. Das war das letzte Mal auch so, nur standen in einem der zwei Zimmer zwei Betten. Jetzt haben wir in jedem Zimmer ein Doppelbett mit einer Decke. Das geht gar nicht und nach einigem Herumwurschteln bekommen wir dann doch wieder das Zimmer, das wir vor einer Woche hatten. Nur ist es jetzt deutlich teurer, was ich aber erst am nächsten Tag erfahre. Auch das ist Afrika.
Wir hauen uns noch ein üppiges und gar nicht schlechtes Essen bei einem Inder rein, sind dann aber zu müde um noch nach Westlands in eine Bar zu fahren. Morgen ist auch noch ein Tag.

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