7 Stufen der Klimakrisenleugnung

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten die Klimakrise zu leugnen. Viele beinhalten das Gefühl, eh nicht zu leugnen, was aber nicht der Realität entspricht. Es handelt sich um Selbsttäuschung. Alle sieben Stufen sind Leugnung der Klimakrise, sonst gar nichts.

1.) Es gibt keinen Klimawandel

Er wird zur Gänze geleugnet. Das Klima ist normal, war immer so und wird immer so sein. Es gibt auch keine negativen Auswirkungen, Wetterphänomene sind auch normal und es gibt maximal eine Hysterie von Menschen, Menschengruppen, Systemen oder „Mächten“, die einem etwas einreden wollen, was es gar nicht gibt.
Es sollte daher nichts unternommen werden, denn das wäre im schlimmsten Fall sogar kontraproduktiv, in jedem Fall ist es eine Gefahr für das Wirtschaftswachstum.

2.) Es gibt zwar einen Klimawandel, aber der ist ganz normal

Es gab ihn immer und es gibt ihn derzeit auch. Es stimmt, dass Gletscher schmelzen und Klimawandelphänomene auftreten. Das ist aber kein Grund zur Beunruhigung, ganz normal und hat für die Menschen keine Bedeutung, außer dass es da und dort ein wenig andere Bedingungen gibt. Das dauert eine Zeit und entspricht ganz normalen Zyklen. Im Mittelalter war es auch schon einmal warm. Woher es derzeit kommt? Keine Ahnung, wahrscheinlich Sonnenflecken. Es gibt keinen Beweis dafür, dass irgendetwas daran von Menschen verursacht wurde oder wird. Es geht vorbei und wird uns nur marginal betreffen. Wir können nichts dagegen tun und sollten daher auch nichts dagegen tun.

3.) Es gibt einen Klimawandel, er ist auch krisenhaft, aber ganz natürlich

Wir müssen uns darauf einstellen, uns gegen die Folgen wappnen, etwa indem wir höhere Dämme bauen und mehr Schneekanonen fürs ungestörte Skivergnügen einsetzen. Wir können aber sowieso nix dagegen tun, dass er stattfindet und brauchen unser Verhalten daher nicht ändern – wir haben ohnehin keinerlei Einfluss darauf. Kleine Anpassungen sind okay, sofern sie die Wohlstandsgesellschaft nicht betreffen.

4.) Es gibt eine Klimakrise, wir sind auch ein wenig Schuld daran, können aber nichts mehr tun

Ja, wir haben in den letzten hundert Jahren sicher auch beigetragen, aber es ist jetzt soweit, dass wir nichts mehr tun können. Daher brauchen wir weder unser Konsumverhalten noch unser Umweltschutzverhalten ändern, weil es nichts mehr bringt. Der Zug ist abgefahren, am besten schützen wir uns vor den Folgen und genießen wir das Leben, so lange es noch geht. Wahrscheinlich können wir uns aber auch gegen die Folgen nicht schützen und sollten daher weder Geld noch Anstrengung vergeuden.

5.) Es gibt eine Klimakrise, dagegen kann auch was getan werden, aber nicht von uns

Wir sind ein kleines Land, verantwortlich lediglich für einen so winzigen Teil des Drecks, dass wir gar nichts ändern müssen, weil wir eh nichts bewirken können, wenn wir jetzt weniger mit dem Flugzeug fliegen. Andere fliegen noch mehr, da macht unser Beitrag auch nichts mehr aus. Also weiter wie bisher.
Zu tun ist nichts, aber es ist okay, wenn andere was tun. Da wir nicht verantwortlich sind, trifft uns auch keine Verantwortung für die Folgen und daher darf und wird es uns auch nicht betreffen. Wir sind hier in Österreich auf einer kleinen, sicheren Insel und wir müssen lediglich schauen, dass keine Schmarotzer zu uns kommen.

6.) Wir könnten was gegen die Klimakrise tun, aber es ist zu kompliziert

Es wäre schon möglich relevante und wirksame Schritte zu setzen. Aber wir würden der Wirtschaft schaden und unserem Wohlstand. Das ist auch politisch nicht durchzusetzen, leider können wir da gar nichts tun. Daher können wir einfach so weiterleben, es bringt nichts, was anderes zu versuchen.
Andere sollten aber unbedingt was dagegen tun, und zwar so, dass uns die Folgen möglichst wenig betreffen.

7.) Wir können und werden etwas gegen die Klimakrise tun – nur nicht jetzt schon

Es muss unbedingt was getan werden, auch von uns, aber derzeit haben wir noch nicht die Technologie dafür, daher müssen wir abwarten, bis irgendwann in der Zukunft Menschen etwas entwickelt haben. Das wird sicher der Fall sein, daher können wir jetzt noch nichts tun und sollten das auch nicht, denn das wäre ein Schnellschuss, der nichts bringt und uns möglicherweise sogar gefährdet. Wir könnten in einen Wettbewerbsnachteil kommen und das könnte unserer Wirtschaft schaden.
Außerdem haben wir noch alle Zeit der Welt, um zu warten, weil draußen ist es eh kalt bzw. schön bzw. keinerlei Krise zu sehen.
Wir können und sollen auch schon vorarbeiten, aber für konkrete Schritte ist es viel zu früh, das würde nur Menschen verschrecken.

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